Mietmakler: Alles, was Sie über den Immobilien-Mietmakler
Mietmakler: Alles, was Sie über den Immobilien-Mietmakler

Ein Mietmakler (engl. rental broker) ist ein lizenzierter Immobilienprofi, der Vermieter und Mieter bei der Anbahnung, Vermittlung und Abwicklung von Mietverträgen unterstützt. In Deutschland spielt der Mietmakler eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Wohnraum oder Gewerbeobjekte zu finden. Viele Mieter und Vermieter stellen sich jedoch Fragen zu Maklerprovision, Kostenaufteilung, Gesetzeslage und den Vorteilen eines Maklers. In diesem Artikel erhalten Sie eine ausführliche Übersicht über den Mietmakler, inklusive Rechenbeispielen und einer FAQ-Sektion.

Was ist ein Mietmakler?

Ein Mietmakler ist ein Immobilienfachmann, der:

  • Mietwohnungen oder Gewerbeobjekte für Kunden anbietet
  • Besichtigungstermine koordiniert
  • Bonitätsprüfungen der Mieter durchführt
  • Mietverträge vorbereitet
  • Zwischen Vermieter und Mieter vermittelt

Vorteile eines Mietmaklers

  1. Zeitersparnis: Der Makler übernimmt die Suche und Organisation.
  2. Professionelle Beratung: Expertise im Mietrecht und Marktkenntnis.
  3. Bessere Chancen: Zugang zu exklusiven Objekten.
  4. Absicherung: Rechtssichere Verträge, Bonitätscheck und neutrale Vermittlung.

Kosten & Provision beim Mietmakler (Mietrechtsnovelle „Bestellerprinzip“)

Seit der Mietrechtsnovelle 2015 gilt in Deutschland das Bestellerprinzip:
👉 Derjenige, der den Makler beauftragt, muss ihn auch bezahlen.

Typische Maklerprovision für Wohnraum:

  • 2 Nettokaltmieten + MwSt. (19%)

Rechenbeispiel: Maklerprovision berechnen

Angenommen, eine Wohnung hat:

  • Nettokaltmiete: 900 € pro Monat
  • Maklerprovision: 2 Monatsmieten
  • MwSt: 19 %

Berechnung:

  1. 2 Monatsmieten = 2 × 900 € = 1.800 €
  2. MwSt (19 % von 1.800 €) = 342 €
  3. Gesamtkosten = 1.800 € + 342 € = 2.142 €

➡️ Der Mieter bzw. Auftraggeber zahlt 2.142 € Maklergebühr.

Mietmakler bei Gewerbeimmobilien

Für gewerbliche Mietobjekte gilt das Bestellerprinzip nicht. Hier können Makler und Auftraggeber die Provision frei verhandeln. Üblich sind:

  • 3 Monatsmieten + MwSt.
  • Bei großen Objekten manchmal 5–6 % der Jahresmiete

Aufgaben des Mietmaklers im Überblick

  • Immobilienbewertung und Marktanalyse
  • Erstellung von Exposés mit Fotos und Grundrissen
  • Marketing auf Immobilienportalen (z. B. ImmoScout24, Immowelt)
  • Durchführung von Besichtigungen
  • Überprüfung der Bonität der Mieter
  • Unterstützung bei Mietvertragsabschluss

FAQs

1. Wer zahlt den Mietmakler?

Seit 2015 gilt: Derjenige, der den Makler bestellt, zahlt die Provision. Meistens also der Vermieter.

2. Wie hoch ist die Maklerprovision?

Maximal 2 Nettokaltmieten + 19 % MwSt. für Wohnraum. Bei Gewerbeimmobilien frei verhandelbar.

3. Kann man die Maklerkosten von der Steuer absetzen?

  • Mieter: Nein (außer bei beruflich bedingtem Umzug → Werbungskosten).
  • Vermieter: Ja (als Werbungskosten bei den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung).

4. Ist ein Mietmakler Pflicht?

Nein, aber er erleichtert die Suche und schützt vor rechtlichen Fehlern.

5. Wie finde ich einen guten Mietmakler?

  • Zertifizierte Makler mit IHK-Lizenz
  • Gute Kundenbewertungen
  • Transparente Kostenaufstellung

Beispielrechnung für Vermieter

Ein Vermieter beauftragt einen Makler für eine Wohnung:

  • Nettokaltmiete: 1.200 €
  • 2 Monatsmieten Provision = 2.400 €
  • +19 % MwSt = 456 €
  • Gesamtkosten Vermieter = 2.856 €

➡️ Diese Kosten kann der Vermieter steuerlich absetzen.

Fazit: Lohnt sich ein Mietmakler?

Ein Mietmakler lohnt sich besonders in Großstädten mit angespanntem Wohnungsmarkt (Berlin, München, Hamburg), da er Zeit spart, rechtliche Sicherheit bietet und Zugang zu exklusiven Immobilien schafft. Für Mieter können die Kosten hoch sein, aber durch das Bestellerprinzip trägt diese meist der Vermieter.

By Finn